Lebensträume
Mein Leben auf Reisen in Vollzeit

Kapitel 6: Ein Buch entsteht

In diesem Kapitel verlassen den Pfad der Theorie und begeben uns in die praktische Ausführung des Schreibens.
Ob Fach- beziehungsweise Sachbuch, Roman oder Biografie, die Vorgehensweise bei der Erstellung ist immer ähnlich. Am Anfang steht ein Gespräch. Als Digitaler Nomade, der dauerhaft von unterwegs aus arbeitet,  habe diesen ersten Kontakt bisher immer telefonisch oder per Video-Chat geführt.

Dieses Gespräch dient zum Kennenlernen und dazu, dass ich etwas über das Projekt erfahre. Im nächsten Schritt bekomme ich dann die ersten Informationen zum Inhalt. Das kann in Form eines Interviews geschehen oder es können Ihre Notizen sein, die Sie irgendwann einmal aufgeschrieben und in die Schublade gesteckt haben. Gelegentlich sind es aber auch Ihre bereits erfassten Geschichten oder Audiodateien, die ich noch ausformulieren muss. Mit diesen Informationen ausgestattet, kann ich loslegen.
Für den Einstieg erstelle ich einen ersten Textentwurf mit etwa 500 bis 800 Wörtern. Dieser Entwurf ist beispielsweise eine Einleitung oder auch schon ein erstes Kapitel zum Buch. Er dient dazu, die Sprechart zu finden. Immerhin soll das Buch zu hundert Prozent die Authentizität von Ihnen als Auftraggeber spiegeln. Meine Aufgabe ist es, Ihre Art wiederzugeben, wie Sie sich auszudrücken.

Wenn das passt, eventuell nach einer Nachbearbeitung, machen wir gemeinsam einen Fahrplan. Damit legen wir den zeitlichen Ablauf und die Stationen der Produktion fest. Und wir haben dann auch schon einen etwaigen Termin für die Fertigstellung Ihres Buches.
Als Nächstes kommt der Leitfaden für den Inhalt an die Reihe. Im Prinzip ist das nichts anderes als ein Inhaltsverzeichnis. An diesem arbeite ich mich entlang, Kapitel für Kapitel. Am Anfang ist dieser Leitfaden oft nur eine Aneinanderreihung von Stichworten. Mit dem Lauf der Zeit bekommt das Inhaltsverzeichnis dann immer mehr Struktur. Es wird sehr detailliert, sodass daraus die Abfolge des Inhalts erkennbar ist. Während der weiteren Entstehung des Buches kann sich die Reihenfolge allerdings noch ändern – und das wird sie meiner bisherigen Erfahrung nach auch machen.
Jetzt kommen wir zu den Inhalten der einzelnen Kapitel. Diese bekomme ich von Ihnen, wiederum in Form von Notizen, Texten oder Audiodateien. Oder eben durch ein Telefonat. In anderen Fällen begebe ich mich selbst auf eine fantasievolle Reise, die Ihre Reise ist. Wenn wir diesen Weg einschlagen, werden Sie überrascht sein, wie gut das funktioniert.
Je strikter wir den Fahrplan getaktet haben, desto intensiver wird der Austausch sein. Erfahrungsgemäß muss ich auch von meiner Seite aus immer wieder nachhaken, um Unklarheiten oder unschlüssige Aussagen zu bereinigen. Es ist wichtig, dass ich nachvollziehen kann, was ich schreibe. Wenn mir im Buch etwas unklar ist, ist es das auch den Lesern.
Und immer, zwischendrin oder spätestens, wenn ein Kapitel fertig ist, bekommen Sie es zum Lesen. Dabei geht es dann um sachliche Richtigkeit, also darum, ob ich alles so dargestellt habe, wie Sie es sich gedacht haben. Aber auch die Sprechart kommt noch einmal auf den Prüfstand.

Und dann kommt der Tag, an dem die Rohversion des Buches fertig ist.
Wenn dieses Zwischenziel erreicht ist, lesen wir beide unabhängig voneinander noch einmal das gesamte Werk. Denn beim Schreiben wurde der Gesamtinhalt durch die einzelnen Kapitel aus Bruchstücken zusammengefügt. Dabei kann es passieren, dass sich manchmal Aussagen in einem Kapitel nicht mit denen in einem anderen decken.
Mit der jetzt entstandenen Rohversion geht es dann an die erwähnten weiteren Aufgabenbereiche, die aus dem bisherigen Entwurf erst ein Buch machen. Dazu mehr im folgenden Kapitel.

Hier noch einmal eine Liste der einzelnen Stationen auf dem Weg zur Rohversion:
1. Das Kennenlerngespräch
2. Die erste Inhaltssammlung
3. Ein erster Textentwurf über 500 bis 800 Wörter
4. Die Erstellung eines Fahrplans
5. Die Erstellung eines Leitfadens als Basis für das Inhaltsverzeichnis
6. Die Erstellung der einzelnen Kapitel, die Sie jeweils zum Lesen bekommen
7. Eine eventuelle Nachbearbeitung der einzelnen Kapitel
8. Die Kontrolle des Gesamtwerkes in der Rohversion
9. Die Nacharbeiten