Digitales Nomadentum
Digitales Nomadentum ist ein Trendthema und bezeichnet das Arbeiten mithilfe digitaler Medien von wechselnden Standorten. Auch ich musste und wollte mich mit diesem Thema auseinandersetzen. Denn nach einiger Zeit war klar, dass es mir nicht reichte, den ganzen Tag nichts zu tun. Zu Beginn meiner Tätigkeit als Texter hatte ich hauptsächlich Beiträge für Webseiten verfasst.
Mein Einstieg als Ghostwriter für Bücher
Bücher schreiben, selbst und mit der Hand am Arm – für mich war das immer sehr weit weg. Mit meiner Reise hat sich das von Grund auf geändert.
Eines Tages kam über Ingo, Inhaber einer Textagentur und einer meiner Auftraggeber, die Anfrage, ob ich als Ghostwriter ein Buch schreiben könnte. Wow, dachte ich. Was für eine Herausforderung! Ein ganzes Buch. Ich musste überlegen und es kamen Gedanken auf, wie zum Beispiel: „Kann ich das überhaupt?“, oder „Ist das nicht eine Nummer zu groß für mich?“
Ich nahm diese Chance an und schrieb ein Buch als Ghostwriter. Mein erster Auftrag war ein Fachbuch über Recruiting in einem bestimmten Wirtschaftszweig. Ich musste mich einlesen und recherchieren, hatte aber auch sehr intensiven Austausch mit dem Autor und bekam sehr gut vorbereitetes Material von ihm. Offensichtlich machte ich einen guten Job und wir alle waren mit meiner Arbeit zufrieden.
Nach ein paar Monaten war das Projekt durch und nahezu im Anschluss kam von Ingo die Anfrage über eine Biografie. Also, ob ich für und über einen Menschen eine Biografie schreiben könnte. Wieder war ich fast überrumpelt. Aber Ingo hatte offensichtlich Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten.
Du brauchst solche Wegbegleiter, solche Menschen, die Dir vertrauen und damit ja selbst auch ein gewisses Risiko eingehen. Ganz allein schaffst Du es nicht. Ganz besonders dann nicht, wenn alles Neuland ist. Und das war es für mich. Aber das waren viele andere Dinge davor auch schon. Neues und Unbekanntes war für mich nie ein Hinderungsgrund. ...
Mit dem Schreiben dieser Biografie – eigentlich war es eine Autobiografie – eröffnete sich eine ganz neue Welt. Das Besprechen der Inhalte ist wie das Zusammensitzen am gemütlichen Wohnzimmertisch bei einem Glas Wein. Das Feuer im Kaminofen flackert und man redet mit einem Freund über dessen Erlebnisse. Und man hört zu, denn der Freund hat etwas zu erzählen, ein ganzes Leben, mit schönen und mit unangenehmen Erfahrungen.
Eine solche Autobiografie ist ein wertvoller Erkenntnisschatz und eine bleibende Erinnerung für sich selbst, für seine Lieben und die Menschen um einen herum.
Damit bekommt eine Autobiografie in gewisser Weise oft auch den Status einer Aufarbeitung. Und für manche ist es das auch. Eine Autobiografie hilft dabei, zu verstehen. Sie gibt einem selbst Einblicke in das eigene Leben und man begibt sich auf die Reise zu sich selbst. Verhaltensweisen und einige Geschehnisse bekommen eventuell plötzlich einen Sinn. Das muss keine tiefenpsychologischen Ausmaße annehmen. Es kann einfach nur interessant sein, noch einmal in der Nachbetrachtung zu erkennen, wie sich Dinge entwickelt haben – und wie man sich selbst entwickelt hat.